Geschichte Nr. 5:

Earth, Wind & Fire

Nach einem Streit mit meinem Vater, es war Mitte der siebziger Jahre, bin ich von einer Minute zur anderen mit Sack und Pack ausgezogen. Ich habe alles, was ich besaß, in meinen alten Ford gepackt und bin zu einem Freund in Murnau gefahren, der mich ein paar Wochen bei sich schlafen ließ.


In diese Zeit fallen auch meine Konzertbesuche bei der Count Basie Bigband und dem Trio Jaques Loussier. Ich schätze mich sehr glücklich Count Basie, Ella Fitzgerald und den Gitarristen Freddie Green noch gemeinsam auf der Bühne des Deutschen Museums gesehen und gehört zu haben. Basie war ein afroamerikanischer Jazz-Pianist, Organist, Komponist und einer der bedeutendsten Bandleader des Swing. Die Bläsersätze, der Groove des Gitarristen und des Drummers waren einzigartig und genau mein Geschmack. Ebenso das Trio Jaques Loussier, welches immer im Herkulessaal der Residenz in München auftrat. Es war sehr durch ein rasantes, akzentuiertes Schlagzeugspiel geprägt und den genialen Interpretationen von Johann Sebastian Bachs Kompositionen.


Earth Wind Fire

Der Sigi hatte eine tolle Stereoanlage und viele schöne Langspielplatten in seiner Kellerwohnung. Dort entdeckte ich ein weißes Album von Earth Wind & Fire mit dem Titel "That´s The Way Of The World". Der Titelsong ist ein wunderbar groovendes Stück aus der Feder des Jazzschlagzeugers Maurice White, dem Bandleader von EW&F. 1975 begann ihre internationale Erfolgsstory. Ihr Stil war beeinflusst von Soul, Funk, Motown, afrikanischen Elementen und modernen Pop-Rhythmen, die sie in den christlichen Gemeinden ihrer Umgebung sammelten. Im Besonderen wurden sie bekannt durch ihre starke Bläsergruppe – die Phenix Horns. Ein markantes Merkmal ihres Sounds ist der Falsett-Gesang ihres Sängers Philip Bailey. Die Musik hatte etwas wiegendes, tröstendes. Diese Musik, mit ihren starken Bläsersätzen, satten Drums, fetzigen Gitarren und den Stimmen der drei Sänger, fesselte mich von Anfang an. Fortan war diese Musik meine "Lieblingsmusik". Immer wenn ein Konzert der Gruppe in der Münchener Olypiahalle stattfand war ich dort. In den darauffolgenden Jahren kaufte ich alle Alben, die nach und nach herauskamen und achtete immer darauf, ob wieder mal ein Konzert in München stattfand. Es sollte noch gut 20 Jahre dauern, bis ich die einmalige Gelegenheit hatte, Maurice White kennenzulernen. Mein erster  Internetanschluss im Jahre 1996 war ein Meilenstein dazu.

Maurice White
Maurice White & Peter 2002
(Maurice White trägt den von Peter gefertigten Jupiter-Zeichen-Ring)

Egyptian Symbols



Geschichte Nr. 6:


Mein Großvater, der Komponist Hans Winterberg

Hans Winterberg
PRÄLUDIUM

Im Sommer 1955 erblickte ich in Herrsching
am Ammersee im Ortsteil Wartaweil das Licht der Welt. Mein Vater hatte sich drüben auf der anderen Seite des Sees, irgendwo zwischen Dießen und Riederau, wo mein Vater und meine Mutter lebten, in meine Mutter Ruth Winterberg verliebt, der Tochter von Hans Winterberg.

Ruth Winterberg
Ruth Winterberg, Peters Mutter


Beide heirateten bald aber schon 5 Monate nach meiner Geburt ließen sie sich wieder scheiden und mein Vater bekam das Sorgerecht für mich, was für die damalige Zeit schon sehr ungewöhnlich war. Meine Mutter war damals 19 und ohne ein geregeltes Einkommen. Mein Vater war 25 Jahre alt und hatte als Goldschmiedegeselle schon einen ausreichenden Verdienst, um für meinen Unterhalt aufzukommen. Er litt seit seinem sechsten Lebensjahr unter den Folgen einer spinalen Kinderlähmung, beide Beine waren gelähmt. Mein Vater war sehr ehrgeizig und wollte es immer allen beweisen, dass er selbst für sein Leben aufkommen kann. Ich denke, dass er sich das Sorgerecht erkämpft hat, auch um allen zu zeigen, dass er es schafft, neben der Arbeitsbelastung auch noch ein Kind aufzuziehen. Eifersucht auf meine Mutter, sieh sah für die damalige Zeit sehr gut aus, war bestimmt auch dabei...Zu meiner Mutter bestand fortan, bis zu ihrem Tod im Dezember 2015, so gut wie kein Kontakt mehr...

Kurz darauf zog mein Vater nach Murnau an den Staffelsee, weil er dort eine besser bezahlte Arbeitsstelle bekam. Mein Vater heiratete schnell wieder und fand meine Stiefmutter über eine Anzeige in der Schwesternschülerzeitung mit folgendem Text: "Klein Peter sucht Mama".

Von meinem Großvater Hans Winterberg erzählte mein Vater mir nur sehr wenig, außer dass er ein sehr "feiner Mann" war aber als Musiker wohl eher erfolglos und zu den "Hungerleidern" zählte. Dass er Jude war und in Prag geboren wurde, erzählte mir mein Vater auch aber beides war für mich immer sehr abstrakt. Prag, eine Stadt hinter dem "eisernen Vorhang" und über Juden erfuhr ich zuerst auch nicht viel, außer dass sie immer schon verfolgt wurden und die Nazis versucht hatten sie auszurotten.

Nun war meine Leidenschaft von Anfang meines bewussten Denkens, so mit 5 oder 6 Jahren, die Musik. In unserem Wohnhaus lebte ein etwas älterer Junge, der ein Schlagzeug besaß. Er zeigte mir das Schlagzeugspiel und fortan war ich mit dem Drummer-Virus befallen. Am alten Radio meines Vaters sitzend, trommelte ich mit allen zur Verfügung stehenden Goldschmiedewerkzeugen, wie z.B. Feilen auf seinem Arbeitstisch herum, wenn er nicht da war und am Freitag abend die Hitparade im Radio zu hören war. Mein Vater fuhr oft mit mir nach Bad Tölz, wo seine Cousine mit einem GI der US-Army verheiratet war. Deren Tochter hatte ihr ganzes Zimmer mit Beatles-Bildern tapeziert, die sie aus Heftchen ausschnitt, die sie im amerikanischen Px-Laden (PostExchange - quasi Supermarkt) in Bad Tölz gekauft hatte. Seit diesen Tagen bin ich neben dem Schlagzeug auch noch der Beatles-Musik verfallen gewesen, den ganzen Abend hörte ich Beatles Platten, während mein Vater mit seiner Cousine feierte. Die Grundlagen waren also gelegt.

Aus meiner Schlagzeugerkarriere wurde nichts, da ich immer so "vernüftig" war, den Gedanken meines Vaters zu folgen und doch besser ein solides Handwerk zu lernen als Musiker zu werden, der dann möglichweise mittellos auf der Straße steht. Wie sich mir mit etwa 17 einmal die Frage stellte, ob ich die Freundin verlassen soll, die Ausbildung zum Goldschmied in München abbrechen soll oder die Mitgliedschaft in der Schülerband beenden soll, habe ich die Band verlassen. Ja, so vernünftig war ich aber bis heute verlässt mich die Sehnsucht zum Musizieren nicht und manchmal denke ich, wäre es nicht doch besser gewesen weiter in der Band zu spielen. Immer wieder griff ich zu den Trommelstöcken oder anderen Percussion-Instrumenten habe aber vom Kopf her meine Leidenschaft verdrängt und mich später als Goldschmiedemeister selbständig gemacht, geheiratet und drei mitlerweile erwachsene Kinder bekommen.

Gut 20 Jahre war ich verheiratet, bis sich meine Frau von mir scheiden ließ. Da stand ich dann, hin und hergerissen zwischen Trauer, meine Frau und den "sicheren Ankerplatz" verloren zu haben und der neugewonnenen Freiheit mit der Chance die tollsten Frauen der Welt kennen lernen zu dürfen. Aber keine der danach neu eingegangenen Beziehungen funktionierte wirklich. Nach ein paar Jahren war ich verzweifelt und begab mich in Therapie, weil ich mir selbst nicht mehr zu helfen wusste. Der Frust über unerfüllte Liebe wurde immer größer und ich laß viel zum Thema. Heute bin ich davon überzeugt, dass es im Leben NUR um die LIEBE geht. Im Jahre 2010 festigte sich diese Erkenntnis mehr und mehr, ich musste dabei 55 Jahre alt werden...

Der Hinweis meiner Therapeutin: "Nur wenn Du Deine Wurzeln kennst, kannst Du wirklich gut leben", hat mich angetrieben, meine Mutter zu suchen und auch nach meinem Großvater zu forschen. Ein einmaliges Treffen mit meiner Mutter war nach drei Minuten beendet. Sie bat mich nicht weiter nachzuforschen, sie sei schon alt und nicht mehr wirklich gut beieinander. Ihr gehe es zwar soweit ganz gut aber sie will nichts mehr von den alten Sachen wissen, das belaste sie zu sehr. Meine Therapeutin hatte mir gesagt: "Wenn du deine Mutter sehen willst, dann darfst du sie sehen. Sie ist deine Mutter und du darfst von deiner Mutter nehmen." Nun war ich soweit mit dem Kurzbesuch auch zufrieden, weil ich feststellen konnte, dass es ihr soweit wirklich ganz gut ging, sie mir frech und bestimmt konterte und das gefiel mir irgendwie. Wo meine Mutter lebte habe ich durch intensivste Internetrecherchen herausgefunden obwohl sie es mir gegenüber immer verheimlicht hat. Sie lebte in einfachsten Verhältnissen und war meist ans Bett gebunden. Ich hatte den Eindruck, als würde eine große Last auf ihren Schultern liegen, die ihr ein Aufstehen immer schwerer macht. Sie wusste auch nichts über ihren eigenen Vater, zu dem sie seit meiner Geburt einen immer schlechter werdenden bis gar keinen Kontakt mehr hatte. Hans Winterberg war viermal verheiratet und meine Mutter war die Tochter seiner ersten, katholisch getauften Frau.

Beim googeln nach dem Namen meiner Mutter (um ihre Adresse herauszufinden) habe ich nebenbei auch immer wieder den Namen meines Großvaters Hans Winterberg gegoogelt. Was ich von Hans Winterberg wusste war, dass er nach dem Krieg beim Bayerischen Rundfunk eine Anstellung bekam. So hatte ich schon einige Jahre vor meinen intensiveren Internetrecherchen erfolglos versucht, beim Mitschnitt-Dienst des BR Aufnahmen der Musik meines Großvaters zu bekommen. Immer hieß es, das sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich oder ich war an eine falsche Stelle im BR gelangt, die mir nicht weiterhelfen konnte. Unermüdliches Nachbohren und Freunde, die heute beim BR arbeiten, verhalfen mir später doch zu einem beachtlichen Erfolg. Heute habe ich 20 Mitschnitt-CD's mit Musik meines Großvaters, eingespielt hauptsächlich von den Münchner Philharmonikern. Es gibt sogar drei Ur- und eine Erstaufführung der Münchner Philharmoniker mit Kompositionen meines Großvaters.

Puzzle

Als Kind hörte ich ein einziges mal ein Stück meines Großvaters im Radio. Die Musik war in der Erklärung meines Vaters und somit auch für mich, eine ganz schreckliche Musik, völlig unverständlich und irgendwie atonal klingend und meine Beatles geeichten Ohren konnten dem nur schwer folgen. Es sollte sich viele Jahre später herausstellen, dass ich mich da ganz schön getäuscht hatte aber die Wahrnehmung eines etwa 10-jährigen ist wohl anders als die eines gut 55-jährigen. Heute verstehe ich die Musik meines Großvaters viel besser und empfinde sie zwar als etwas ergreifendes aber auch wunderbares. Es gehört wohl eine gewisse Reife und Bildung dazu, zu verstehen, um welche große Kunst es sich bei dem Werk meines Großvaters handelt.

ENTDECKUNG

Im Herbst 2010 suchte ich mal wieder intensiv im internet nach der Wortkombination "Hans Winterberg". Ich gab nicht auf und "blätterte" die Google Seiten so lange durch, bis ich auf ein Foto eines etwa 35-jährigen stieß, welches mit Hans Winterberg betitelt war. Es war das erste mal überhaupt, dass ich ein Bildnis meines Großvaters sah, war mir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher ob er es wirklich ist. Es war musikhistorisches Fotomaterial der 20er und 30er Jahre aus Rundfunkzeitschriften der 1. Tschechoslowakischen Republik. Ich rief umgehend den Betreiber der website an und fragte ihn, ob es sich um meinen Großvater handeln könnte. Ich konnte ihm sagen, dass Großvater in Prag geboren wurde, nach Kriegsende nach Riederau an den Ammersee und zum BR kam. Mein Gegenüber konnte mir das alles bestätigen und mir einen Auszug aus einem Lexikon zumailen, aus dem viele weitere Details über das Leben und Werk meines Großvaters hervorgingen, die ich so sehnsüchtig gesucht hatte. Der Auszug befindet sich im "Lexikon zur deutschen Musikkultur", herausgegeben vom Sudetendeutschen Musikinstitut in Regensburg.

Hans Winterberg 1935
Hans Winterberg, etwa 1934

In diesem Lexikon steht unter anderem, dass Hans Winterberg in seinen Werken besonders auf Polyrhythmik setzte, die er meisterhaft beherrschte. Er verdichtete und verwob die zugleich ablaufenden verschiedenen rhythmischen Strukturen, so dass eine untrennbare Einheit, ein Zusammenklang als Klangeindruck entstand. Umstände, die mich sehr froh machten, da doch auch für mich der Rhythmus das Wichtigste in der Musik ist.

Nun hatte ich neben dem Geburtstag, den 23. März 1901 auch Angaben über das Sterbedatum, den 10. März 1991. Im Lexikon steht, dass Hans Winterberg in Bad Tölz starb. Anfang 2011 rief ich beim Friedhofsamt in Bad Tölz an, um mich zu erkundigen, ob es auf dem Friedhof von Bad Tölz ein Grab "Hans Winterberg" gibt. Die freundliche Dame bestätigte mir dies am Telefon, mit dem Hinweis auf einen Vermerk, dass sie mir den derzeitigen Grabinhaber nicht nennen dürfe. Sie sagte aber dass sie, kurz bevor mein Anruf bei ihr einging, gerade ein Telefonat mit dem Grabinhaber beendet hatte. Das war für uns beide schon sehr verwunderlich und es stellte sich heraus, dass genau 20 Jahre seit der Beerdigung meines Großvaters vergangen waren und Verhandlungen über eine Weiterführung des Grabes geführt werden mussten. Ein Zufall also, dass ich in diese Verhandlungen quasi hineinplatzte.

Hans Winterberg
Hans Winterberg, Peters Großvater


Ein wunderbares Geschenk: Genau auf demselben Friedhof, wo meine Uroma väterlicherseits beerdigt liegt und bei der ich als Kind und Jugendlicher so oft war, liegt auch mein Großvater mütterlicherseits begraben und niemand wusste davon. Er hätte sonstwo auf der Welt beerdigt sein können aber gerade in Bad Tölz lag er...Und das Sterbejahr 1991: Er hätte noch meine Kinder kennen lernen können, sie waren schon auf der Welt. Mein ältester Sohn war 1991 sechs Jahre alt. Sehr schade...

Ich durfte der Dame vom Friedhofsamt eine e-mail schicken, die sie dem Grabinhaber in einem Schreiben beilegen wollte, welches sie ihm sowiso schicken musste. Umgehend schrieb ich also folgende e-mail: "Sehr geehrter Herr, ich bin der Enkel von Hans Winterberg. Es wäre sehr schön, wenn Sie sich bei mir melden würden." Ein paar Tage später klingelte mein Telefon und der Grabinhaber war dran. Es handelt sich um den Adoptivsohn von Hans Winterberg. Er hatte den bereits erwachsenen jungen Mann (22) bei seiner vierten Heirat adoptiert. Mein Onkel war froh, dass ich das Grab meines Großvaters übernehmen wollte, da er zu weit weg wohnt, um es zu pflegen und es zu besuchen. Mein Heimatort Murnau liegt nur eine knappe halbe Stunde entfernt von Bad Tölz. Ein paar Wochen später war ich stolzer Besitzer eines Grabes. Viele Gespräche und Treffen mit meinem Onkel folgten und ich erfuhr so manches über meinen Großvater und konnte bis zum heutigen Tag auch über das internet vieles über sein Leben und sein Werk recherchieren und herausfinden. Besuche in seiner Geburtsstadt Prag und an einer Wirkungsstätte in Brünn, dem Mahen-Theater, folgten.

Hans Winterberg gehörte sicher zu den assimilierten europäischen Juden. Er war in die führenden sozialen Klassen und Schichten, sowie in die kulturelle Elite integriert. Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten war eine erschütternde Erfahrung, die zum Zusammenbruch des bisherigen Lebens, zu ideologischer Desorientierung, zu Resignation und Passivität führte.

Olga Winterberg
Olga Winterberg, Mutter von Hans Winterberg


Dem jüdischen "Vorzugslager" Theresienstadt, in welches Hans Winterberg noch am 25. Januar 1945 kam, hatten die nationalsozialistischen Machthaber die perfide Rolle zugedacht, die Öffentlichkeit im In- und Ausland über die wahren Ziele der Vernichtungslager zu täuschen. Neben Theater-, Konzert-, Opern- und Operettenaufführungen hatten die "Büros für Freizeitgestaltung" auch Kabarettvorführungen zu organisieren. Die ausführenden Künstler sollten in einer Art Überlebensstrategie für Zerstreuung und Unterhaltung sorgen, zugleich waren sie aber auch Statisten in einem groß angelegten Täuschungsmanöver der Nazis. Mein Großvater befand sich bis zu dieser Zeit in einer sog. "privilegierten Mischehe", denn er war mit einer Katholikin verheiratet und beide hatten eine Tochter, meine Mutter Ruth, die 1935 geboren wurde. Diese Leute wurden zunächst verschont, da auch ein Kind zu versorgen war. War der Mann jüdisch und die Frau „arisch“, galten die Familien als privilegiert, wenn „nichtjüdisch erzogene“ Kinder („Mischlinge“), wie meine Mutter, vorhanden waren. Als aber die sog. "Endlösung" nahte, wurde auch auf meinen Großvater keine Rücksicht mehr genommen.
Großvater und Großmutter wurden Ende 1944 geschieden und Großvater kam ins Ghetto nach Theresienstadt. Seine Mutter Olga Winterberg, geb. am 3. März 1878 wurde schon am 30. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 4. August 1942 wurde sie ins Vernichtungslager Maly Trostinez transportiert und dort sofort nach der Ankunft ermordet. Im Oktober 2011 besuchte ich das Jüdische Rathaus in Prag, zusammen mit meiner Tochter Carina. Dort wurden uns die "Deportationskarten" von Olga und Hans Winterberg gezeigt. Weitere Nachforschungen ergaben, dass mindestens 14 nahe und unzählige entfernte Verwandte von Hans Winterberg, wie Tanten und Cousinen, in den verschiedenen Vernichtungslagern ermordet wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Winterberg

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